Ungeachtet der laufenden Kampfhandlungen und Bombardierungen der Partnerstädte Charkiw und Saporischschja nahm eine Gruppe ukrainischer Experten aus der Wohnungswirtschaft vom 10. bis 14. Oktober 2022 an einer Studienreise nach Deutschland teil.
Während des einwöchigen Kurses in Bochum, der von der Initiative Wohnungswirtschaft Osteuropa IWO e.V., Berlin, und dem Europäischen Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (EBZ), Bochum, organisiert wurde, lernten die Teilnehmer die Praxis der Wohnungsverwaltung und -bewirtschaftung (Wohnungsbaugenossenschaften, kommunale und private Wohnungsunternehmen), die Tätigkeit "Hausmeister" und die Berufsausbildung von Immobilienfachleuten am EBZ kennen.
Der Schwerpunkt des Interesses der ukrainischen Expertengruppe (15 Teilnehmer) lag auf der Modernisierung von Wohngebäuden, der Einführung energieeffizienter Maßnahmen und dem Neubau. Die großflächige Zerstörung des Wohnungsbestandes, insbesondere in Charkiw, die in Bochum von einem Vertreter der Stadtverwaltung Charkiw in einer ausführlichen Präsentation dargestellt wurde, und die Notwendigkeit, Wohnraum für die obdachlos gewordenen Menschen zu schaffen, stellen die Stadt vor große Herausforderungen.
Trotz des Krieges denken die Ukrainer bereits an den Wiederaufbau! So muss beispielsweise der Wohnungsmarkt - Miet-, Sozial- und Genossenschaftswohnungen - entwickelt werden. Deshalb waren während der Bildungsreise Besuche bei den Wohnungsunternehmen Rheinwohnungsbau GmbH, Düsseldorf, Vonovia, Bochum und der Baugenossenschaft Bochum eG von besonderem Interesse. Die Teilnehmer würdigten die Professionalität und die hohe Qualifikation der deutschen Manager mit ihren vielfältigen Kompetenzen (kaufmännisch, technisch, kommunikativ, Kenntnisse über Energieeffizienz in Gebäuden und Digitalisierung). Die allgemeine Meinung der ukrainischen Gruppe war: "... wir brauchen mehr solcher gemeinsamer deutsch-ukrainischer Projekte zum Austausch von Erfahrungen, Wissen, Weiterbildung im Bereich der Immobilienwirtschaft. Das Know-how der deutschen Wohnungswirtschaft ist beim Wiederaufbau der Ukraine gefragt. Und wir müssen jetzt anfangen, intensiv zu lernen!".
Das Projekt VITAL EAST wird vom Auswärtigen Amt Deutschland finanziert.
Das Projekt zielt darauf ab, die Qualifikationen von Wohnungseigentumsverwaltern und Hausmeistern zu verbessern. Es trägt dazu bei, das Potenzial dieser Berufe für junge Menschen zu erschließen. Lesen Sie mehr über die Ziele des Projekts (eng) hier und die Projektpartner (eng) hier.
Für weitere Informationen wenden Sie sich gerne an Larissa Schreckenbach | schreckenbach@iwoev.org | +49 30 2067 9802.
