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28. Oktober 2024
Konferenz in Astana macht Vorschläge zur Verbesserung der Energieeffizienz von Wohngebäuden in Kasachstan
Moderator Alexander Bely, Ph. D. Geschäftsführender Direktor des Kazakhstan Green Building Council (KazGBC), Astana, Kasachstan, und Marat Musafin, Mitglied des Stadtrats, Vorsitzender der Kommission für Energieeffizienz und Wohnungs- und Versorgungswirtschaft, Stadt Astana.
© Rystam Ibraev
Im Rahmen des Energiedialogs zwischen den Regierungen von Kasachstan und Deutschland und mit Unterstützung des Ministeriums für Industrie und Bauwesen der Republik Kasachstan fand am 18. Oktober 2024 in Astana die internationale Konferenz „Probleme der Verbesserung der Energieeffizienz im Wohnungssektor Kasachstans (Problems of Energy Efficiency Improvement in the Residential Sector of Kazakhstan)“ statt. Die Konferenz wurde von kasachischen Experten, Vertretern von Regierungsbehörden und Unternehmen besucht. Insgesamt gab es etwa 60 Teilnehmer.
Internationale Experten aus den derzeit in Kasachstan laufenden Projekten „ENABLE ─ Empowered Civil Society for a Sustainable and Efficient City “, das von der EU finanziert wird, und „Eastern Partnership and Central Asia FELICITY II Programme - providing advice to cities and municipalities on financing low-carbon energy development“ berichteten über erfolgreiche praktische Erfahrungen mit der energieeffizienten Modernisierung von Wohngebäuden aus Deutschland, Litauen und anderen Ländern.
Die wichtigsten Schlussfolgerungen der Konferenz:
1. Kasachstan verfügt über die notwendigen Voraussetzungen für die Entwicklung von Energieeffizienzmaßnahmen in Gebäuden (gesetzlicher Rahmen, Programme zur Unterstützung von Eigentümern bei der Renovierung von Wohngebäuden, ausreichend entwickelte Strukturen im Bereich des Wohnungswesens und der kommunalen Dienstleistungen, ...).
2. Gleichzeitig gibt es immer noch keine zielgerichtete, systematisch entwickelte Politik zur Energieeinsparung in Gebäuden - obwohl 40 % der gesamten Energie in Gebäuden verbraucht wird.
3. Für die Gestaltung der Politik ist es sinnvoll, das „Projektbüro“ als Instrument der strategischen Entwicklung zu nutzen, das eine Struktur darstellt, die für die Energieeffizienz in Gebäuden (Neubau, Modernisierung) verantwortlich ist und nach modernen Regeln eines effizienten Managements arbeitet.
4. Das Projektbüro wird dazu beitragen, den inter-institutionellen Dialog zu strukturieren, der für die Organisation des Prozesses einer breit angelegten Gebäudesanierung erforderlich ist.
Auf der Konferenz wurden Argumente vorgestellt, warum die energetische Modernisierung des Wohnungsbestands (insbesondere von Mehrfamilienhäusern) nicht aufgeschoben werden sollte. Die Mehrheit der Gebäude in Kasachstan sind Wohngebäude, deren energetische Modernisierung nach den Erfahrungen sowohl westeuropäischer als auch postsowjetischer Länder eine große Herausforderung darstellt:
- Die Verschlechterung des Zustands des Wohnungsbestands (insbesondere der Gebäude aus den 60-90er Jahren).
- Die Notwendigkeit einer komplexen Betrachtung der Modernisierung - Energie, kommunale Infrastruktur und Gebäude / Wohngebäude (die Erfahrungen vieler Länder bestätigen dies - die finanziellen Einsparungen sind erheblich). Die derzeitige Regierungspolitik, die auf die Modernisierung der Energie- und Versorgungsstruktur ohne Berücksichtigung der Gebäude / Wohngebäude abzielt, ist für das Land eine kostspieligere Option.
- Lösung des Problems der subventionierten Wärme- und Stromtarife für die Bevölkerung ─ wie sollte die Subventionierung entlang der Wärme- / Strom-Wertschöpfungskette für die Bevölkerung reduziert werden (unter Berücksichtigung der Unterstützung für sozial schwächere Bevölkerungsgruppen).
- Langwierige Vorbereitungsarbeiten für die energetische Modernisierung von Mehrfamilienhäusern (MFH) ─ langwierige Entscheidungsfindung der Eigentümer (aufgrund des hohen Privatisierungsgrades der Wohnungen in MFH von 97 %).
Der auf der Konferenz begonnene Dialog wird auf dem Runden Tisch „Verbesserung der Energieeffizienz des Gebäudebestands ─ Möglichkeiten für Unternehmen“ am 06. November in Astana fortgesetzt.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Larissa Schreckenbach, Projekt ENABLE, IWO e.V., Berlin, E-Mail: schreckenbach@iwoev.org.
Valius Serbenta, Internationaler Experte für Energieeffizienz in Gebäuden, Vilnius, Litauen, mit Arkady Rubtsov, Verband der juristischen Personen " Verband der Genossenschaften der Wohnungseigentümer der Stadt Almaty im Wohnungsdienstleistungsbereich", Almaty, Kasachstan.
© Rystam Ibraev
Dr.-Ing Gulzhan Tleukenova, Leiterin der Gruppe Energieeffiziente Gebäude, Bauen International, Deutsche Energie-Agentur (dena), Berlin, Deutschland, und Thilo Cunz, Leiter der Abteilung "Bauen International", Deutsche Energie-Agentur (dena), Berlin, Deutschland.
© Rystam Ibraev