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07. Juli 2023
Runder Tisch
Kasachstans Wohngebäudebestand bis 2060 klimaneutral
Bild: ©IWO e. V.
Runder Tisch zum Thema "Professionelles Wohnungsmanagement und Energieeffizienz: Sanierung des Wohnungsbestands"
Am 29. Juni 2023 fand in Astana, Kasachstan, eine Rundtischdiskussion zum Thema "Professionelles Management von Wohnimmobilien und energetische Sanierung des Wohnungsbestands" statt. Die Veranstaltung wurde im hybriden Format mit Unterstützung der Nationalen Kammer der Unternehmer "Atameken" durchgeführt.
An der Veranstaltung nahmen viele Vertreter von Organisationen wie der Delegation der Europäischen Union in Kasachstan, der Deutschen Energie-Agentur (dena), dem Ministerium für Industrie und Infrastrukturentwicklung der Republik Kasachstan, der Aktiengesellschaft "Zentrum für Modernisierung und Entwicklung von Wohn- und Kommunaldienstleistungen" und der Aktiengesellschaft "Institut für Entwicklung von Elektroenergie und Energieeinsparung" teil.
Die Diskussion bei der Veranstaltung konzentrierte sich auf den erheblichen Energieverbrauch in Gebäuden in Kasachstan, der 47% des Gesamtenergieverbrauchs ausmacht, wobei allein Wohngebäude für 34% verantwortlich sind, wie vom Ministerium für Industrie und Infrastrukturentwicklung Kasachstans angegeben wurde. Der dringende Bedarf an Verbesserungen der Energieeffizienz von Gebäuden steht im Einklang mit Kasachstans Strategie zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2060, was ein wichtiger Schritt zur Dekarbonisierung der nationalen Wirtschaft ist.
Während des Runden Tisches gelangten die Teilnehmer zu dem gemeinsamen Schluss, dass groß angelegte Projekte zur energetischen Sanierung des Wohnungsbestands eine tragfähige Lösung für dieses Problem darstellen. Die Hauptthemen, die diskutiert wurden, umfassten die Initiierung, Durchführung und Verwaltung von Sanierungsprojekten für Wohngebäude, die Qualifikation von Fachkräften (Wohnungsmanagement-Experten) und die Umsetzung von Pilotprojekten. Die Veranstaltung umfasste auch informative Präsentationen über fortschrittliche Praktiken aus EU-Ländern wie Deutschland und Litauen, die konzeptionelle Ansätze für den Prozess für energetische Sanierungen hervorhoben.
Dr. Johannes Baur, Leiter der Zusammenarbeit der Delegation der Europäischen Union in Kasachstan, unterstützt Kasachstans Ambitionen, bis 2060 Klimaneutralität zu erreichen. Er versicherte dem Land die Bereitschaft der Europäischen Union, ihre Erfahrungen, ihr Know-how und ihre fortschrittlichen Technologien einzubringen. Kasachstans Weg zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Lebensweise, in der Wohnen ein grundlegendes menschliches Bedürfnis darstelle, erfordere moderne Lösungen, und die Europäische Union sei bereit, dieses Vorhaben zu unterstützen. Es wurde auch betont, dass eine Verbesserung der gesetzlichen Normen in Bezug auf die Energieeffizienz in Gebäuden erforderlich sei.
Der Runde Tisch wurde im Rahmen des Projekts "PROMHOUSE - Förderung des professionellen Managements des Wohnungsbestands in Kasachstan und Usbekistan", finanziert von der Europäischen Union, organisiert. Die Projektkoordinatorin, Larissa Schreckenbach von der Initiative Wohnungswirtschaft Osteuropa e. V., informierte ausführlich über das Projekt und bedankte sich bei ihren Kolleginnen und Kollegen aus Kasachstan für die gute Zusammenarbeit.
Saken Makhambetov, Vorsitzender des Vorstands des Verbands der Subjekte des Managements, der Dienstleistung und der Energiedienstleistungen im Wohnungswesen "Shanyrak", gab die Ergebnisse der Arbeit in den Jahren 2020 – 2022 bekannt. Nach seinen Angaben wechselt Kasachstan zum europäischen Qualifikationssystem.
Während der Diskussion beim Runden Tisch sprach Rasul Amerguzhin, der nationale Koordinator des Projekts FELICITY II in Kasachstan, über die Steigerung der Energieeffizienz im Wohnungswesen und die Vorbereitung von Investitionsprojekten für die Modernisierung von Wohngebäuden in Städten.
Valius Serbenta, internationaler Experte für Energieeffizienz im Bauwesen, teilte internationale Erfahrungen mit, einschließlich der Modernisierung von Mehrfamilienhäusern in Litauen. Energieeffizienz in Gebäuden und die Widerstandsfähigkeit von Heiz- und Kühlsystemen sind nicht nur für die Dekarbonisierung, sondern auch für die Verbesserung der öffentlichen Gesundheit, die Steigerung des Wohnkomforts in Gebäuden und die Reduzierung der Energiekosten (Tarifsenkung) erforderlich.
Tilo Kuntz, Leiter der Internationalen Bauabteilung der Deutschen Energie-Agentur (dena), stellte politische Instrumente vor, die in Kasachstan angewendet werden können, um die Sanierung des Wohnungsbestands zu stimulieren und die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Larissa Schreckenbach schreckenbach@iwoev.org | +49 30 2067 9802